Atomeisbrecher "Lenin"
Das Orginal
Vorneweg erst einmal etwas über das Orignal und seinen Namensgeber.
Die Lenin ist die erste einer langen Reihe von Eisbrechern, die ihre
Kraft aus Atomenergie beziehen.
Die Kiellegung erfolgte im April 1956, der Stapellauf fand am 5. Dezember
1957 statt und die eigentliche Indienststellung des Eisbrechers erfolgte
im Dezember 1959.
Herzstück waren die drei Reaktoren, die die bis dahin unvorstellbaren
28.850 kW Antriebsleistung auf drei Propeller ermöglichten.
Anfang 1970 wurden die drei Reaktoren gegen zwei Reaktoren neueren Typs
mit mehr Leistung ersetzt.
1989 wurde die Lenin stillgelegt und die Reaktoren entfernt.
Mittlerweile ist die Lenin in Murmansk als Museumsschiff zu besichtigen.
Namensgeber ist Wladimir Iljitisch Uljanow (1870-1924). Besser bekannt
unter seinem Pseudonym "W. I. Lenin", unter dem er wären der Zeit im Exil
Schriften publizierte und an der russischen Revolution arbeitete,
letztendlich dann als Namen übernahm.
1917-1922, nach der Oktober-Revulotion, wurde Lenin dann Regierungs-Chef
der Sovjet-Union.
Was mich persönlich überrascht, ist die Tatsache wie wenig Information
man über diesen Meilenstein der Schiffahrtsgeschichte, selbst im Zeitalter
des Internet, findet.
In Zeiten des "kalten Krieges" - Ok, strengste Geheimhaltung. Aber selbst
jetzt sind Informationen äußerst spärlich, zumal wohl geplant ist, aus der
"Lenin" ein Museumsschiff zu machen. Vielleicht suche aber auch nur an den
verkehrten Stellen.
Sollte also jemand weiterführende Informationen haben, kann er sich gerne
bei mir melden.
Nun ein paar Fakten zum Schiff
Länge: 134 m
Breite: 27,6 m
Tiefgang: 9,50 m
Gewicht: ca. 18.000 t (gefundene Angaben bewegen sich zwischen 15.698 t
und 19.420 t)
Antriebsleistung: 28.850 kW
max. Geschwindigkeit: 18 kn
Längsachsen-Krängungsanlage
Zeitliche Erkennungsmerkmale der Lenin
Erprobungsphase 1957-1959 | Einsatzzeit 1960-1970 | Einsatzzeit 1970-AD | Heute |
3 Reaktoren | 3 Reaktoren | 2 Reaktoren | entfernt |
unterer Bereich des hinteren Mastes offen | unterer Bereich des hinteren Mastes offen | unterer Bereich des hinteren Mastes geschlossen | unterer Bereich des hinteren Mastes geschlossen |
Decks rot bzw. Holz | Decks rot bzw. Holz | Decks grün, nur noch Peildeck Holz | Decks grün, nur noch Peildeck Holz |
weißer Wasserpass | weißer Wasserpass | kein Wasserpass | kein Wasserpass |
Lüfter vor hinteren Mast glatt | Lüfter vor hinteren Mast mit "Pilzkopf" | Lüfter vor hinteren Mast mit "Pilzkopf" | Lüfter vor hinteren Mast mit "Pilzkopf" |
"Schornstein" hinter vorderen Mast | "Schornstein" weg | "Schornstein" weg | "Schornstein" hinter vorderen Mast |
- | - | Emblem vorne, mitte auf Brücke unter oberer Fensterreihe | Emblem vorne, mitte auf Brücke unter oberer Fensterreihe |
- | - | Atom-Emblem auf Brücke Bb. und Stb. | Atom-Emblem auf Brücke Bb. und Stb. |
- | geänderte Radaranlage auf vorderen Mast | geänderte Radaranlage auf vorderen Mast, zum Ende Radom | geänderte Radaranlage auf vorderen Mast, Radar-Balken |
Abgaspfosten am Hangar schwarz, Verkleidung Farbe des Aufbaus | Abgaspfosten am Hangar schwarz, Verkleidung Farbe des Aufbaus | Abgaspfosten und Verkleidung am Hangar schwarz | Abgaspfosten und Verkleidung am Hangar schwarz |
Die Angaben beruhend auf persönliche Recherchen, ohne Anspruch auf Vollständig- und Richtigkeit, daher ohne Pistole ääääh - Gewähr)
Das Modell
Wie kommt nun der Mensch auf die Idee dieses Schiff als Modell bauen zu wollen (müßen)?
Ganz einfach. VTH Bauplan-Katalog gewälzt, gesehen, verliebt und schon isses passiert!
Nachdem der Bauplan dann bei mir eingetroffen war, kam dann das große
erstaunen. Nichts wollte so richtig bei einander passen und im Vergleich
mit den paar Orginal-Aufnahmen schon gar-nie-nicht nicht.
So fing das Recherche-Elend an und dauert auch noch bis Heute an - Ende
offen.
Mittlerweile habe ich dann Kontakt zu einem Leidensgenossen bekommen, der
mir seinen überarbeiteten Spantenriß und ein paar Bilder von seiner
"Lenin" hat zukommen lassen - an dieser Stelle ein dickes Danke!
Dann konnte ich den Reprint eines "Kranich - Modellbogen", vertrieben
durch den cfm-Verlag, erwerben. Dieser ist eine wirkliche Hilfe bei der
Erstellung der Aufbauten, die beim VTH-Plan wirklich sehr phantasievoll
ausgeführt sind.
Ferner einen Plastik-Bausatz in 1:400 von Heller (den es laut Aussage von
Heller nie gegeben hat) und einen Novoexport (original CCCP), ebenfalls
1:400. Diese beiden Bausätze zerstreuten dann auch meine Zweifel am
Unterwasserschiff (insbesondere die Eisbrechkante), da diese bei den
nachfolgenden Eisbrechern (Arktica-Klasse) anders geformt ist.
Unschlüssigkeit besteht nach wie vor bei der Farbgebung der Decks und einiger Details.
Nun zum eigentlichen Modell
Das Modell entsteht im Maßstab 1:100. Das entspricht einer Länge von 134
mm und einem Gewicht von ca. 18 kg.
Ist mir eigentlich ein wenig zu klein, aber bei meinem favorisierten
Maßstab 1:72, bekomme etwas Probleme mit meiner Werkstatt (Länge: 186 mm,
Gewicht: ca. 48 kg) - ganz abgesehen davon, daß mich meine heimische
Regierung dann für völlig "Gaga" hält (eigentlich auch nichts Neues - also
vielleicht packt mich doch noch der Wahn).
Falls es also doch anders kommen sollte, auf dieser Seite erfahren Sie es
als Erste!
In meinem Pflichtenheft steht:
- Möglichst nahe am Original zu sein, bevorzugt der Stand um 1980
- eisgängig
- funktionsfähige Krängungsanlage
- Beleuchtung (ich glaube ist Heute wohl Standard)
- Sound (aber wie klingt ein Atomeisbrecher im Betrieb? - Das nötige Kleingeld für eine Touri-Fahrt mit der "Yamal" fehlt leider)
Geplant und im Bau ist ein Positiv-Kern aus Spanten und PU-Schaum, um
eine Negativ-Form des Rumpfs zu erstellen. In die dann ein Rumpf, in für
meinen Geschmack richtiger Festigkeit, laminiert werden kann. Wegen
der gewünschten Eisgängigkeit bin ich ein wenig feige normal "über Spant"
zu bauen.
Aufgrund der ober beschriebenen Unzulänglichkeiten (Eisbrechkante) sind
noch keine großen Baufortschritte zu vermelden - Aber ich arbeite dran!